Glossar

Grüner Star
Definition:
Glaukom “Grüner Star“/Hoher Augendruck

Was ist ein Grüner Star und was bemerke ich?

Bei einem Grünen Star kommt es aufgrund eines individuell zu hohen Augeninnendrucks zu einer langsam zunehmenden Schädigung des Sehnervs mit Untergang der Nervenfasern. Neben dem Augeninnendruck spielt auch die Durchblutung des Sehnervens eine entscheidende Rolle. Je niedriger der Augendruck bei dem schon ein Sehnervschaden auftritt, desto mehr steht die Durchblutung im Vordergrund. Dementsprechend sind ein „Hochdruckglaukom“ und ein „Niederdruckglaukom“ zu unterscheiden. Ein statistisch normaler Augendruck schließt ein Glaukom nicht aus, ebenso wenig wie ein statistisch hoher Augendruck nicht zwangsläufig ein Glaukom bedeutet. Erst die Sehnervenschädigung durch den individuell zu hohen Augendruck definiert das Glaukom.

Ein Glaukom äußert sich primär durch Gesichtsfeldeinschränkungen. Bei fehlenden augenärztlichen Kontrollen wird ein Glaukom oft leider erst sehr und häufig auch zu spät diagnostiziert, da erst im Spätstadium vom Patienten entsprechende Einschränkungen bemerkt werden. Auch Augendruck äußert sich erst ab deutlich zu hohen Druckwerten mit Schmerzen. Jegliche Veränderungen am Sehnerven sind jedoch irreversibel, daher ist eine frühe Diagnostik entscheidend, um das Gesichtsfeld auch langfristig zu erhalten.

Was sind die Ursachen?

Ursächlich für den hohen Augendruck (Hochdruckglaukom) sind insbesondere erhöhte Widerstände im Abflussbereich des Augenwassers durch degenerative Umbauprozesse. Auch ein sehr enger Abfluss oder eine Pigment- oder Eiweißaussaat können die Entwicklung eines Glaukoms begünstigen.

Ursächlich für eine reduzierte Durchblutung (Niederdruckglaukom) ist insbesondere niedriger Blutdruck. Teilweise kommen hier auch atherosklerotische Veränderungen in Betracht.

Was sind die Risikofaktoren?

Neben familiärer Belastung ist insbesondere eine hohe Kurzsichtigkeit oder auch eine dünne Hornhaut als Risikofaktor eines Hochdruckglaukoms anzusehen, auch dunkle Hautfarbe ist ein Risikofaktor.

Risikofaktoren eines Niederdruckglaukom sind neben niedrigem Blutdruck auch wiederkehrende Krämpfe, Tinnitus, Schwindel, kalte Finger/Füße oder nächtliches Schnarchen.

Wie sieht die Therapie aus?

Für die Langzeitprognose ist ein früher Therapiebeginn essentiell. Ein lebenslanger Erhalt des Sehnervens ohne subjektive Einschränkungen ist heute bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie sehr häufig möglich, bedarf aber meistens einer lebenslangen Therapie! Ziel der Therapie ist es den Befund stabil zu erhalten und eine weitere Schädigung des Sehnervens zu vermeiden. Dies wird durch Augeninnendrucksenkung und Besserung der Durchblutung erreicht.

Das Hochdruckglaukom wird in der Regel zunächst mit Augentropfen, welche 1-3x/Tag gegeben werden müssen, therapiert. Diese können teilweise auch kombiniert und hierdurch verstärkt werden. Ist der Befund hierdurch nicht zu stabilisieren stehen Lasereingriffe oder auch „richtige“ operative Eingriffe zu Verfügung.

Beim Niederdruckglaukom ist die Besserung der Durchblutung ebenfalls sehr wichtig. Zur Drucksenkung kommen hier körperliche Betätigung, Magnesium oder auch salzreiche Kost in Betracht. Auch eine Untersuchung im Schlaflabor (Schnarchen?) kann weiterführende Therapieansätze bringen. In seltenen Fällen kann ein medikamentöses Anheben des Blutdrucks erforderlich sein.

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