Glossar

RVA
Definition:
Retinal Vessel Analyser (RVA) / Gefäßanalyse

Die Netzhaut des Auges ist der einzige Bereich im Körper, an dem die feinen Blutgefäße (sog. Mikrozirkulation) direkt untersucht werden können, da nur hier die Gefäße von außen sichtbar sind. Mittels Retinal Vessel Analyser kann untersucht werden, ob die Gefäße in der Netzhaut des Auges durch Gefäßerkrankungen wie Bluthochdruck oder Atherosklerose schon signifikant geschädigt sind. Da die Gefäße am Auge den gleichen Umwelteinflüssen wie der sonstige Körper ausgesetzt sind, können Rückschlüsse auf den allgemeinen Gefäßstatus des Körpers gezogen und hiermit erhöhte Risiken für allgemeine Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall erkannt werden.

Mittels des RVA wird die Mikrozirkulation in den feinsten Gefäßen untersucht. Es ist wichtig diese von der Makrozirkulation in den Hauptschlagadern des Körpers zu unterscheiden. Ein Normalbefund im Bereich der Halsschlagadern schließt eine gestörte Mikrozirkulation nicht aus und umgekehrt.

Die Untersuchung besteht aus zwei Abschnitten:

Statische Gefäßanalyse:

Hierbei wird der Durchmesser der Arterien mit denen der Venen verglichen. Da bei Gefäßschädigungen der Durchmesser der Arterien abnimmt, der der Venen jedoch zunimmt, kann aus dem Verhältnis der Gefäße zueinander der Grad der Gefäßschädigung abgeschätzt werden.

Dynamische Gefäßanalyse:

Hierbei werden die Gefäße der Netzhaut einem unschädlichen Flickerlicht ausgesetzt. Hierdurch wird der Stoffwechsel in der Netzhaut angeregt. Um den erhöhten Anforderungen gerecht zu werden sollten sich die Gefäße dementsprechend erweitern, um die Durchblutung zu bessern. Der Grad der Erweiterung der Gefäße erlaubt nun Rückschlüsse auf die Elastizität der Gefäße. Mit einer zunehmenden Schädigung durch Bluthochdruck oder Atherosklerose nimmt die Elastizität der Gefäße und somit die Reaktionsfähigkeit auf das Flickerlicht dementsprechend ab.

Die Untersuchung ist schmerzfrei und nicht mit einer Strahlenbelastung verbunden. Die statische Analyse dauert nur wenige Sekunden, die dynamische Analyse dauert ca. 7 Minuten und wird häufig als anstrengend empfunden, da der Patient über diesen Zeitraum möglichst ruhig fixieren muß.

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